Ti amo, Firenze.

Es gibt so Sehnsuchtsorte, zu denen wird man auf unerklärliche Art hingezogen, und oft weiß man nicht einmal, wieso. Einer von meinen war immer Florenz.

Ich kann gar nicht genau sagen, warum eigentlich – Italien war noch nie ein Land, für das ich mich besonders begeistern konnte, und Rom war mir schon immer völlig schnuppe. (Okay, seit ich die Gladiatoren-Kurzgeschichte für In seiner Hand geschrieben habe, hat sich auch das geändert, aber ihr wisst schon, was ich meine.) Urlaub in Iatlien? Brauch ich nicht. Mich hat es schon immer in die nördlicheren Gefilde gezogen, und in die, wo auf der linken Spur Auto gefahren wird und man zu jeder Uhrzeit selbstverständlich eine Tasse Tee trinkt.

Aber Florenz war anders. Florenz wollte ich sehen. Allein schon der Name dieser Stadt … Florenz. Klingt das nicht toll? Jetzt mal ehrlich?

Auf jeden Fall, ich war endlich in Florenz. Nicht lange, aber lange genug, um mein Herz völlig an diese Stadt und die Toskana zu verlieren. Ich bin selbst noch nicht ganz darüber hinweg, dass ich mich ausgerechnet in eine Stadt in Italien so heillos verliebt habe, aber es ist, wie es ist. Ich würde am liebsten heute Abend noch in den Flieger steigen und zurückfliegen. Florenz und die Toskana haben so was eigentümlich märchenhaftes, als sei die Zeit teilweise stehen geblieben, als schlügen die Uhren da einfach langsamer. Das Gefühl, abends in der Toskana auf der Terasse zu sitzen und im Dunkeln dem warmen Wind in den Bäumen zu lauschen, ist unbeschreiblich. Und irgendwo da, zwischen Sightseeing in Florenz und den ruhigen Abenden in der Toskana, nahm der Dornenthron plötzlich Gestalt an.

Die Idee zu dem Roman spukte mir zu dem Zeitpunkt zwar schon ein paar Wochen im Kopf herum, aber mehr als ein vages „Ich könnte ja mal“ war dabei nicht herumgekommen. Doch dann saß ich da in der Toskana, starrte auf die Türme, die überall zwischen Pinien aus den Bergen herausragten und wusste plötzlich, das ist es. So und nicht anders muss der Dornenthron aussehen. Plötzlich kamen die Ideen von überall her. Als hätte das Buch nur darauf gewartet, dass ich die Toskana entdecke und zu dieser Feststellung komme. Ich meine, natürlich wird der Roman nicht wirklich in der Toskana spielen, aber doch in einer Welt, die ganz stark an die italienische Renaissance, Florenz und die Toskana angelehnt ist. Märchenhaft soll es werden, zumindest dieses Buch. Denn die Welt ist nun da und fertig durchgeplant, fünf Reiche auf einem großen Kontinent, mit fünfundreißig wohlklingenden Städten, verschiedene Zünfte, Gilden. Alle  diese Orte haben Geschichten zu erzählen. Ich hoffe, ich komme eines Tages dazu, sie aufzuschreiben. Denn wenn ich schon nicht ständig in Florenz sein kann … meine Figuren können es!

 

 

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