Lebenszeichen oder: die WorldCon zu Gast in London
Wenn die weltgrößte, jährliche Messe für SciFi- und Fantasyliteratur schonmal in einem Nachbarland stattfindet – na ja, mehr oder minder – dann muss ich da hin. Das zumindest stand schon seit etwa einem Jahr für mich fest und ich habe den Entschluss nicht bereut. Was war das für eine tolle Veranstaltung! Und so schade, dass sie in absehbarer Zeit wieder außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten sein wird, es sei denn, Helsinki setzt sich für 2017 durch.
Anyway. Ich war schon lange nicht mehr auf einer wirklich großen Convention und was war fantastisch. Ich habe leider viel zu wenig gemacht und viel zu wenig Panels gesehen, aber ich hatte trotzdem eine tolle Zeit. Viele meiner Freunde in den UK sind eingefleischte SciFi/Fantasy-Fans und so habe ich die meiste Zeit damit verbracht, mich irgendwo mit ihnen im Food Court oder im Fan Village herumzutreiben und einfach zu plaudern. (Widmungen von Patrick Rothfuss und Joe Abercrombie habe ich dennoch abgestaubt. Für die Signierstunde von GRR Martin um 12Uhr haben sich die ersten morgens um 8 Uhr angestellt. Hilfe. Gott sei Dank lese ich ihn ohnehin nicht so gerne.)
Ich hatte in einem Anflug von Geistesgegenwart Flyer eingesteckt und bin diese auch ganz gut losgeworden. Sogar ein Mädel aus Norwegen wollte einen haben, damit sie ihr Deutsch verbessern kann. Mir soll es nur Recht sein!
Vor einigen Monaten schon hatte Ju Honisch mich gefragt, ob ich Lust hätte, zusammen mit ihr, Volker Tanger, Martin Stricker und Oliver Plaschka ein Panel über deutsche Sci-Fi und Fantasy zu machen. Ich sagte natürlich freudestrahlend zu, was die Veranstalter anscheinend als Aufforderung interpretierten, mich auch noch in vier andere Panels zu stecken, von denen ich eines leider aus Zeitgründen absagen musste. Das war eine echt … einmalige Erfahrung. Ich durfte vor einem riesigen Publikum mit anderen Autoren über die Faszination Spione reden, vor einem weit kleineren Publikum aber immerhin mit dem Macher von „Zombies, Run!“ über Zombies und Videospiele diskutieren, u.a. mit Ju Honisch über Steampunk außerhalb der „Anglosphere“ sinnieren und natürlich meine Eindrücke zur deutschen Fantasy schildern. Kinder, war das aufregend! 😀
Die ganze Con war einfach eine unglaubliche Erfahrung – so eine gutgelaunte Menschenmasse habe ich lange nicht mehr erlebt. Und natürlich gab es auch hier tolle Kostüme zu bestaunen, und ein Filk-Programm, das es in sich hatte.
Nur pleite bin ich jetzt. Messepreise kombiniert mit London-Preisen tun eben dem Geldbeutel weh. Aber das war es auf alle Fälle wert!
Aber wo wir grad beim Thema sind: Dieses Jahr werde ich zum ersten Mal auf der BuCon sein, und zwar direkt mit einer Lesung! Und auch die BuchBerlin ist fest eingeplant. Mehr dazu in Kürze!
Susann Julieva
Das hört sich toll an! Ich freu mich, dass du so eine schöne Zeit hattest!
Romy
Es war wirklich toll! Am Ende war ich richtig traurig, weil die fünf Tage dann doch einfach zu schnell rum waren. Ich hoffe wirklich, Helsinki schafft das für 2017. Und für die EuroCon 2017 hat sich wohl immerhin Dortmund beworben …