Die Flut kommt

Die Überschrift wird nur verstehen, wer den Arbeitstitel meines neuen Projektes kennt, den ich hier aber (noch nicht) verraten möchte. Was ich verraten kann ist, dass ich mich in zweierlei Arten auf völliges Neuland wage.  Zum einen ist es eine Novelle. Zum anderen eine Liebesgeschichte.

Egmont-Lyx hat einen Wettbewerb für romantische Novellen ausgeschrieben und da ich seit einiger Zeit einfach mal eine ganz schnöde Liebesgeschichte schreiben wollte, und mich Novellenlängen reizen, will ich es versuchen und ein Werk von mir einsenden. Die ersten fünfzehn Seiten liegen gerade bei den Testlesern und ich bin furchtbar nervös – ich weiß, dass ich düstere Sachen ganz gut schreiben kann, das etwas Verdrehte, das Bittere,  alles, in dem Figuren nicht so ganz glücklich sind und sich mit schweren Schicksalsfragen befassen müssen.

Eine romantische Geschichte zu schreiben, in der  zwei Menschen nach langen Irrungen und Wirrungen (okay, nicht sooo langen Wirrungen weil Novellenlänger aber) glücklich zueinander finden, stellt für mich ein echtes Problem da.  Nun macht aber Übung den Meister und man soll sich ja immer aus seiner „Comfort Zone“ wagen, und so warte ich nun und harre der Rückmeldungen, die da kommen mögen. Zumindest mag ich meine Protagonisten gerne, und auch das Setting und die phantastische Kreatur, die ich mir ausgesucht habe, ich hoffe nur, ich schreibe romantisch genug. Ich bin die große Meisterin der spröden Figuren, die an einander vorbei reden, wo ein „Pass auf dich auf“ soviel bedeutet wie Ich liebe dich, mach bloß keine Dummheiten, ich könnte ohne dich nicht leben.  Aber jetzt muss es knistern. Irgendwie. Und es ist ja auch nicht so, als ob es keinen Spaß machen würde, aber es fühlt sich an, als würde man austesten, wie weit man auf einen zugefrorenen See hinauslaufen kann ohne einzubrechen.

Zwischendurch muss ich auf jeden Fall wieder sicheres Land betreten und an meinen Meuchelnden Monarchen schreiben, wo die Figuren wortkarg sind und mit Zärtlichkeiten sparsam umgehen. Devon hat Cadmon gerade einen Kuss auf die Wange gegeben, was übertragen auf einen Liebesroman vermtlich schon die Bettszene wäre.

Kommentieren