Zehn Alben

Eigentlich wollte ich ja stolz meine Taschenbuchausgabe von „Thimble House“ präsentieren, aber da die noch auf dem Weg zu mir ist und ich auf Facebook gerade zufälligerweise mit einem Stöckchen beworfen wurde, schiebe ich besagtes Stöckchen vor. Und weil ich hier mehr Platz habe als auf Facebook, beantworte ich die Fragen – wie schon bei den zehn Büchern – auf meinem Blog.

Zu nennen sind zehn Alben, die mich geprägt oder zumindest tief beeindruckt haben. Für mich ist das insofern besonders spannend, da ich ja auch in der Filk-Szene aktiv bin, und selbst Musik mache und Lieder schreibe.  Zehn Alben. Das wird nicht einfach.

 

1. The Kelly Family – WOW [Link]

Es wäre verlogen, nicht an erster Stelle die Kelly Family zu nennen.  Viele Jahre meines Lebens haben sie mich begleitet, und auch wenn ihre Musik und Texte rückblickend gesehen nicht meinen heutigen Ansprüchen genügen würden, höre ich hin und wieder immer noch gerne eine CD von ihnen.  Wegen den Kellys habe ich zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand genommen, entdeckt, dass ich gar nicht so unmusikalisch bin wie ich dachte,  und auch zaghafte erste Versuche im Songwriting unternommen. Vor allem meine ersten Lieder waren deutlich von den Kellys beeinflusst. Jahrelang war die „WOW“ mein Lieblingsalbum, darum liste ich es hier stellvertretend.

2. Joan Baez – Joan Baez Vol. 1 & 2 [Link]

Irgendwann in den 90ern drückte mein Vater mir eine uralte Kassette in die Hand. Joan Baez war darauf. Ich hörte hinein und war infiziert, wochenlang hörte ich die Kassette rauf und runter. Joan Baez war mein erster Ausflug ins Folk-Genre und die Liebe hat über die Jahre nicht nachgelassen. Nicht nur musikalisch finde ich sie sehr beeindruckend, sondern auch als Mensch wahnsinnig authentisch und bewundernswert. Noch heute ist sie politisch aktiv, und sang unter anderem bei „Occupy Wallstreet“. Sie ist außerdem diejenige, die Bob Dylan entdeckte (was die meisten nicht wissen). Joan Baez hat mich nachhaltig geprägt und wenn ich auf Filk Cons mal einen Solo-Spot mache versuche ich immer, eines ihrer Lieder unterzubringen. Als Tina Alba neulich meinte, meine Lieder würden sie an Joan Baez erinnern, war das für mich das größte Kompliment überhaupt. (Auch wenn ich immer noch nicht glaube, dass es wirklich stimmt 😉 )

3. Goo Goo Dolls – Dizzy Up The Girl [Link]

Ende der 90er entdeckte ich auf dem Soundtrack von „City of Angels“ das Lied „Iris“ von den Goo Goo Dolls. Als ich es zum ersten Mal hörte, glaubte ich, soeben das schönste Lied der Welt entdeckt zu haben.  Es zählt noch heute zu meinen absoluten Lieblingsliedern, sogar meine mandoline heißt Iris.  Ich kaufte also das gesamte Album und somit mein erstes Album, das ein wenig in die Richtung Grunge/Alternative ging. Ich fand es großartig. Ich kaufte weitere, und entdeckte in diesem Zug noch andere, großartige Bands. Die letzten Alben der Goo Goo Dolls haben mir nicht mehr so gefallen, aber meine Liebe zu „Dizzy Up the Girl“ wird ewig bestehen 🙂

4. Katzenjammer – Le Pop [Link]

Hier muss ich mal kurz den Hipster raushängen lassen: ich fand Katzenjammer schon toll, da kannte die hier noch niemand. Nur, damit ihr es wisst 🙂

„Le Pop“ war wie eine Offenbahrung für mich. Das Album ist ein Gesamtkunstwerk und fühlt sich an wie eine Zirkusshow insziniert von Tim Burton. Die Musik ist bunt, eine wilde Mischung aus Polka, Jazz und Folk, die Texte mal zuckersüß, mal makaber.  Das ganze arrangiert mit unfassbar guten Harmonien und mehr Instrumenten, als ein Mensch fähig sein sollte, zu spielen. Klarer Fall von „Wenn ich groß bin, will ich das auch können.“

5. The Decemberists – The King Is Dead [Link]

Nach einer langen Phase, in der ich viel Classic und Hard Rock hörte, landete ich irgendwann bei „The King Is Dead“. Noch lange bevor Folk hip war, machten die Decemberists ein sehr folkiges, klassisch und schlicht arrangiertes Album mit tollen Melodien und Harmonien. Es ist unangefochten eins meiner Lieblingsalben, das ich einfach nicht leid werde.

6. Arcade Fire – Neon Bible [Link]

Vor zwei oder drei Jahren entdeckte ich – verspätet – Arcade Fire und ihre Musik war wie eine Offenbahrung für mich.  Ich mag alles daran – die unglaubliche Länge der meisten Lieder, die Texte, die Melodien, die Stimmen, die Stimmung… noch so ein Fall von, „wenn ich in einer Band wäre, würde ich auch so Musik machen“ 😀

7. Led Zeppelin – Physical Graffiti [Link]

Das erste Mal, als ich ein Led Zeppelin Album hörte, überkam mich das definitive Gefühl von „Wo habt ihr mein ganzes Leben lang gesteckt? Warum habe ich euch nicht schon viel eher gehört?“ (Ich scheine eine Vorliebe für Bands mit ewig langen Liedern zu haben 😉 ) Der Sound der 60er/70er ist einfach unglaublich und irgendwie, einfach, Lebensgefühl.

8. Mando Diao – Bring ‚Em In [Link]

Muss zu Mando Diao wirklich noch etwas gesagt werden? Ihr Akkustikkonzert in Oberhausen war, gelinde gesagt, das Beste, was ich je in meinem Leben gesehen habe. Mit ihren aktuellen Ausflügen ins Electro-Genre kann ich nicht allzu viel anfangen, aber die ersten Alben sind einfach fantastisch und gehören in jede Musiksammlung.

9. PJ Harvey – Let England Shake [Link]

Nicht unbedingt ein Album, das ich ständig höre aber doch eins, das mich zutiefst beeindruckt hat.  „Let England Shake“ ist ein Konzeptalbum, in dem PJ Harvey sich einem von einer unbenannten Katastrophe erschüttertem England nähert. Die Songs sind nicht unbedingt schön im eigentlichen Sinn, aber gehen definitiv unter die Haut. Es ist auch eines der wenigen Alben, die man wirklich am Stück hören muss, damit sie sich ganz entfalten.

10. The Beatles – Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band [Link]

Jedes Mal, wenn ich dieses Album höre, finde ich es unglaublich, wie zeitlos es ist.  Es könnte heute so im Radio laufen, und kein Mensch würde sich wundern.  Zudem finde ich es musikalisch wahnsinnig clever gemacht und ausgetüftelt, ein echtes Meisterwerk (preachin‘ to the choir, ich weiß).  Mehr muss nicht gesagt werden, oder?

 

BONUS:

Noah & the Whale – Peaceful The World Lays Me Down [Link]

Ich liste es, weil ich das Album beim ersten Reinhören gar nicht so toll fand. Und dann hörte ich es am Stück. Und begriff, dass man es genauso hören muss. Genau wie ihr Album „First Day on Spring“ (das sogar noch mehr, weil es gezielt eingesetzte instrumentale Zwischenspiele hat).  Müsste ich überhaupt mal wieder tun.

 

So, das war’s. Puh, hat ganz schön lange gedauert 😀 Ich tagge alle, die Lust haben 😉

 

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