Wer mich schon länger kennt, der weiß, dass ich seit sechs Jahren versuche, Dämonenland zu schreiben. Nachdem ich den Roman 2008 komplett und mit Volltempo gegen die Wand gefahren habe, ruht das Projekt. Ich geb's ja zu, ich habe ein

blogromywolf80 Wer meinem Blog schon ein Weilchen folgt, der weiß, dass ich mich unendlich leichter damit tue eine Figur zu schreiben, wenn sie in meinem Kopf zu einem bestimmten Gesicht gehört - in der Regel sind das Schauspieler oder andere prominente Leute, und im besten Fall läuft es so, dass ich eine Figur entwickle und direkt eine Besetzung dafür habe.  Manchmal finde ich die perfekte Besetzung erst ein paar Wochen später, in anderen Fällen - wie diesem - dauert es Jahre. Ada Quinn ist eine der Protagonisten meiner anstehenden E-Book-Reihe (ich kann es immer noch nicht fassen) und es hat seine Zeit gedauert, bis ich wusste, wie sie tickt und woher sie kommt. Und obwohl ich sie mittlerweile sehr mag und gerne schreibe, hat mir doch immer ein Gesicht dazu gefehlt, irgendetwas, das sie für mich so richtig greifbar machen konnte. Nun gibt es Hollywood ja einige rothaarige Schönheiten, aber das Problem war eben, dass Ada in meinem Kopf zwar durchaus hübsch ist, aber keine Schönheit im klassischen Sinne  ... und versucht mal, so jemanden in Hollywood zu finden. Dazu im richtigen Alter. Aber ich habe ja Geduld. Dann, vorgestern, fiel mir Elle Fanning (die Schwester von Dakota Fanning) ein, die ich in Super 8 unfassbar gut fand. Und dann überlegte ich, wie Elle Fanning wohl mit roten Haaren aussehen würde. Und fand ganz unverhofft meine Ada.

Seit einigen Wochen sage ich ja, dass ich ab sofort in alle meine Romane Richard Armitage einbauen werde.  Was natürlich als Scherz gemeint ist. Or is it? Zumindest war es wirklich nicht vorgesehen, dass der gute Mann es noch in die Meuchelnden Monarchen schaffen würde, denn eigentlich sind da sowieso schon so gut wie alle Rollen besetzt und ich bin mit meiner mentalen (versteht ihr? mental? Bruahahahah)  Cast ganz zufrieden.  Die einzige wichtige Figur, die bei immer noch ein gedankliches Vakuum bildete, war Norris - Willems Onkel und Cadmons Vater.

Manchmal dauert es ewig, bis ich für eine neue Figur ein passendes Gesicht oder noch schlimmer, einen passenden Namen gefunden habe. Bei der Dame, die kürzlich zu meinen meuchelnden Monarchen dazu stieß ging alles ganz erstaunlich schnell. Das lässt mich hoffen, dass die Figur schön rund wird und sich gut schreiben lässt. Vor allem aber bin ich aufgeregt, weil ich mir mit Jean erlaube, meinem Lieblingsfilm aus Kindertagen ein kleines Kopfnicken zu gewähren (die überschwängliche Kusshand wäre vermutlich zu auffällig).

Mir ist etwas halbschreckliches passiert.   Sawyl aus meinem Feenroman hat ein Gesicht verpasst bekommen. Nur ist es leider überhaupt nicht das, was ich mir je vorgestellt hatte. Die Besetzung hat sich quasi aufgedrängt, und zu verraten, um wen es sich dabei handelt, treibt mir schon die Schamesröte ins Gesicht.

Und auf den letzten Metern fand ich dann doch noch den Tüffel. Ein Tüffel, das ist laut Tanja Rast Norddeutsch und bezeichnet einen ungeschickten, tollpatschigen Menschen. Es war auch Tanja, die Willem zuerst als einen Tüffel bezeichnete, und seitdem tue ich es auch ganz gerne. Ist doch prima – jetzt habe ich in meinem Buch einen Tüffel und einen Terrorkrümel. Also TT. Wie Take That. Aber wo war ich? Ach ja. Fünf Minuten vor dem Ende des NaNoWriMo fand ich dann also doch noch ein Gesicht für den Tüffel. Äh, Willem, natürlich. Und Schuld allein ist einzig und allein der Trailer für The Eagle.

Typecasting bezeichnet das unglückselige Los eine Schauspielers, immer für dieselbe Art von Rolle gebucht zu werden. (Manchmal mag es aber auch daran liegen, dass die Schauspieler bloß eine Sorte von Mensch geben können.) Dasselbe Schicksal hat jetzt Colin Morgan ereilt, auch wenn er das vermutlich nie erfahren wird. Colin Morgan ist nämlich mein Cadmon, und damit mal wieder der Diener eines Kronprinzen.

Gestern noch schrieb ich, dass ich mich endlich mal um Devon, die weibliche Protagonistin meines NaNoWriMo-Romans kümmern müsste, von der ich nicht mehr wusste als ihren Namen und ihre Profession. Heute hat sie bereits eine kleine Hintergrundgeschichte und, was noch viel wichtiger ist, ein Gesicht. Ich reihe mich damit in eine lange Liste von Autoren ein, die ihre Figuren auf Schauspielern basieren lassen.